Die Iboga-Heilungszeremonie im Gabun
Gelenkte Nah-Todes-Erfahrung als Psychotherapie. Ein Vergleich afrikanischen Wissens mit internationalen Forschungsergebnissen.
Mit Originalmusik auf CD‘
Lage 2006, 153 S., ISBN 3-89918-155-7, 24,90 Euro
Der zeremonielle Verzehr der Iboga-Wurzelrinde war ursprünglich ein wohl von den Pygmäen entwickeltes Initiationsritual, bei dem das Kind „sterben“ und als Erwachsener „wiedergeboren“ werden sollte.
Heute ist der Konsum dieser pharmakologisch gut untersuchten Substanz nicht nur eine im zentralafrikanischen Gabun weitverbreitete Maßnahme zur Heilung „spirituell“ verursachter Krankheiten, sondern wird auch in westlichen Industrienationen mit großem (kurzfristigem) Erfolg zur Behandlung gravierender Drogenabhängigkeit eingesetzt.
Doch wie sind diese Wirkungen zu erklären? Welche Rolle spielen dabei die „Vision“, eine verblüffend an Nah-Todes-Erlebnisse erinnernde Erfahrung, das mehrnächtige Ritual, die ausgeklügelte Harfen- und Mundbogenmusik, die therapeutische Begleitung durch traditionelle Heiler?
Und warum kommt es bei Drogenentzugstherapien mittels Iboga trotz moderner Überwachungsmaßnahmen immer wieder zu medizinisch ungeklärten Todesfällen?
Diesen spannenden Fragen sind die Autoren auf verschiedenen Ebenen nachgegangen: Sie sichteten nicht nur die umfangreiche Forschung verschiedener Disziplinen und westliche Selbsterfahrungsberichte und befragten die traditionellen Heiler, sie ließen sich auch selbst initiieren und kommen zu dem verblüffenden Ergebnis, dass modernste Erkenntnisse uraltes spirituelles Wissen eher bestätigen als widerlegen.
Süster Strubelt ist Psychologin, Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin, Uwe Maas ist Kinderarzt und Musiker. Beide haben eine familientherapeutische Ausbildung.