(9. Februar 2018)
Heute habe ich ein Romanmanuskript angeboten bekomme, dass mich ratlos zurücklässt. Die ersten Sätze lauten:

Das Buch greift ein brandaktuelles Thema auf: Luftkrieg, die Geißel des technischen Fortschritts, ultimative und alternativlose Option, Niederbomben „bis der Himmel schwarz wird und die Vögel zu Fuß gehen“, um mit dem Führer zu reden, oder „mit Feuer und Wut“, wie es aus den Staaten unlängst herüberschallt, mit Phosphor, Napalm oder der atomaren Keule, so geschehen über Hamburg, Hiroschima, Korea, Vietnam und Aleppo.

Es geht um Ursachen und Folgen, Täter und Opfer, Schuld und Reue, Altlasten und Nachwirkungen. Gezeichnete werden ausgemacht, Schweiger, Wendehälse und Richtigsteller, aber auch Nachgeborene, bei denen die Saat erneut aufgeht: Wutbürger, Pegida-Bewegte, AfD-Aufmärschler, fanatische Reichsbürger und randalierende Neonazis.

In einem dichten Roman werden die Verstrickungen der NS-Zeit, der Luftkrieg und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart beschrieben. Die Sprache ist gut und ausformuliert, der Autor ist intelligent und das Thema liegt mir persönlich am Herzen.

Aber: Der Jacobs Verlag ist ein wissenschaftlicher Verlag. Fachbücher prägen sein Gesicht. Kann ich einen solchen Roman verlegen? Können bedeutet in diesem Fall dreierlei:

  1. Kann ich dem Autor seriös eine entsprechende Publizität verschaffen?
  2. Kann ich das Projekt wirtschaftlich darstellen?
  3. Liegt mir das Buch am Herzen?

Der Verleger hat also wieder ein neues Projekt, über das er nachdenken wird. Aber eigentlich steht das Ergbenis schon fest. Punkt 3 wird mit „ja“ beantwortet und ich werde das Buch verlegen.