Veränderung des Selbstkonzepts von Sozialphobikern und Agoraphobikern im Verlauf einer Psychotherapie
Lage 2009, 120 S., ISBN 978-3-89918-182-1, 19,90 Euro
Reihe: Selbst und Selbstregulation, Band 1
Menschen mit Sozialer Phobie empfinden starke und anhaltende Angst in Situationen, in denen sie mit Unbekannten zusammentreffen oder von Anderen beurteilt werden könnten. Sie befürchten, sich peinlich zu verhalten oder zu blamieren und haben Angst vor Kritik oder Ablehnung.
Die Soziale Phobie ist eine häufige und ernsthafte Erkrankung. Knapp 15% aller Menschen leiden im Verlauf ihres Lebens an einer Soziale Phobie. Die Erkrankung führt zu Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen. Negative Selbstbilder spielen eine kausale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sozialen Phobie.
Daher war es das Ziel der vorliegenden Arbeit zu untersuchen, (a) ob das Selbstkonzept von Sozialphobikern tatsächlich negativer ist als das von Patienten, die an einer anderen Angsterkrankung leiden und (b) wie sich das Selbstkonzept von Sozialpobikern und anderen Angstpatienten im Verlauf einer stationären psychotherapeutischen Behandlung verändert.
Die Ergebnisse bestätigen, dass die Beeinträchtigung des Selbstkonzepts ein zentrales Merkmal der Sozialphobie ist. Ihre Einstellungen zum Selbst sind deutlicher negativer als die anderer Angstpatienten. Im Verlauf der Psychotherapie verbessert sich das Selbstkonzept der Sozialphobiker. Die Modifizierbarkeit dieser selbstbezogenen Einstellungen ist ein interessantes Ergebnis und liefert wichtige Anregungen für die Grundlagenforschung zum Selbst und die Weiterentwicklung störungsspezifischer Therapieansätze in der Behandlung der Sozialen Phobie.