Erziehung als Zumutung und Emanzipationsvorhaben
Eine kleine Einführung in die Pädagogik
Lage 2008, 166 S., ISBN 3-89918-174-6, 21 Euro
Es ist eine eigentümliche Spannung, auf die sich pädagogisches Denken zu beziehen und der es praktisch gerecht zu werden hat: Wenn man jemanden erziehen will, verlangt man von ihm, etwas zu können, das er noch nicht kann, oder etwas zu wissen, das er noch nicht weiß. Demnach stellt Erziehung eine Zumutung dar.
Auf der anderen Seite macht Erziehung nur Sinn vor dem Hintergrund der Annahme, der Erzogene sei irgendwann und durch Erziehung und Bildung befähigt, seine eigenen Zwecke zu bestimmen und real zu bestreiten. Also ist der innere Horizont der Erziehung zugleich in der Emanzipation des Menschen zu sehen, also seiner Befreiung von fremden Zwecken und der Entbindung kritischer Vernunft.
Diese widersprüchlichen Annahmen, die im Kern des Erziehungsvorganges enthalten sind, bilden den Ausgangspunkt der vorliegenden Einführung. In ihr soll eine fragend-suchende Annäherung an die Begriffe Erziehung, Pädagogik, Erziehungswissenschaft und pädagogische Professionalität unternommen werden.